Judo-Verband
Sachsen-Anhalt e.V.

 

 

Alle zwei Jahre wieder...

Beitrag von Julius Hannig

Lädt der Judo Verband Sachsen-Anhalt zur Trainer A/B Weiterbildung. Dieses Jahr empfing Vizepräsident und Lehrwart des JVST Dr. Wolfram Streso die Teilnehmer und Referenten in der Landessportschule in Osterburg und er hatte ein volles Programm vorbereitet.

So kamen am Freitag den 25. November über 30 Trainer aus Vereinen Sachsen-Anhalts, Niedersachsens, Brandenburgs und Berlins in den hohen Norden des Landes um ihr praktisches und theoretisches Wissen zu erweitern. Den Start als Referent machte Mike Kopp (5. Dan, Landestrainer Sachsen-Anhalt) der das Konzept der „Sachsen-Anhalt-Spiele“ vorstellte. Mit Hilfe dieser werden talentierte Kinder gesichtet und an entsprechende Förderungen empfohlen. Ein Weg für die Judovereine Mitglieder und vor allem talentierte Kinder zu finden.

Der Samstag wurde fast ausschließlich der Mattenarbeit gewidmet. Mit sich hervorragend ergänzenden Themen und Referenten gingen die Themen der einzelnen Einheiten ineinander über. Das erste Thema des Samstags lautet „Eindrehtechniken über das Revers ohne Verwendung des Ärmels“. Für dieses Thema konnte mit Mike Göpfert (3. Dan, Landestrainer Thüringen) ein Referent mit beachtlichen Erfolgen als Sportler wie als Trainer gewonnen werden. Über eine Erwärmung rund um seine Spezialtechnik Seoi-nage führte er die Teilnehmer hin zur Situation im Ai-yotsu gegen den starken Arm Ukes. Aus dieser schwierigen Situation zeigte Mike Göpfert mehrere Varianten wie man diese Situation auflöst oder direkt verhindert, immer verbunden mit einer anderen Wurfvariante.

Nach Mike Göpfert betrat der aktuelle Meistertrainer aus Hamburg, Slavko Tekic (6. Dan, Landestrainer Hamburg), als Referent die Matte. In einem guten Zusammenspiel der Vortragenden widmete sich auch Slavko Tekic zuerst dem Ai-yotsu und zeigte unter dem Thema „Kumi Kata – Kämpferkonzept“ genau dies. Ein komplettes Kampfkonzept von der Grifferöffnung über Bewegungsrichtungen, Techniken nach links und rechts sowie vorn und hinten. Von klassischen Modellen ging es zu immer unorthodoxeren und kreativeren Lösungen, so dass den Teilnehmern nach diesen zwei Einheiten bereits die Köpfe rauchten.

Mit den Köpfen ging es dann auch weiter. Neben den Judo-Experten hatte Organisator Dr. Streso auch eine Expertin auf einem anderen Gebiet eingeladen, Dipl. psych. Dr. paed Christine Stucke. Die Psychologin ist wissenschaftliche Mitarbeiterin des Instituts Sportwissenschaft an der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg und betreut am Olympiastützpunkt Magdeburg Leistungssportler unterschiedlicher Sportarten. Nach einem interessanten und lehrreichen Einblick in die Sportpsychologie, den Aufbau einer Wettkampfroutine und Berichte aus Ihrer Arbeitspraxis mit Spitzensportlern gab sie den Lehrgangsteilnehmern einen eindrucksvollen praktischen Einblick in das mentale Training.

Mit den neuen Eindrücken ging es danach zurück auf die Matte, Slavko Tekic stellte den Kenka-yotsu Teil seines Kampfkonzepts vor. Ebenso aufgebaut wie im ersten Teil arbeitete man sich über den Griff zu den Wurftechniken. Hier wurde besonders Wert auf den zwei-null Griff gelegt, bis dieser ebenso unorthodox abgewandelt wurde. Um jede Gegnerreaktion nutzen zu können bildete der Übergang Stand-Boden den Abschluss dieser Einheit. Hier zeigte Slavko Tekic allgemeine Fehler auf und wie diese bereits in der Vermittlung der Techniken umgangen werden können.

Durch die Organisation an der Sportschule Osterburg blieben die Teilnehmer auch am Abend noch zusammen und konnten sich direkt über die neuen Eindrücke der Einheiten austauschen.

Am Sonntag führte dann Mike Göpfert sein Thema im Kenka-yotsu weiter. Wiederum wurde um den starken Arm von Uke gearbeitet. Wie schon in der ersten Einheit wurde sich am Revers entlang von einer Seoi-nage-Varianten bis zum Choi-seoi-nage gehangelt. Nachdem auch die anderen Wurfrichtungen variabel und technisch vielseitig abgedeckt wurden, ging auch Mike Göpfert in den Boden über und demonstrierte unterschiedliche Techniken aus ein und demselben Einstieg im Boden.

Die letzte Einheit dieser Trainerweiterbildung war Dr. Frank Schiller (7.Dan, Vizepräsident JVST) überlassen. Er präsentierte die neue Grundkampfkonzeption des DJB und ließ die Teilnehmer Teile daraus selbst üben. Außerdem regte er die Teilnehmer zu Gedanken rund um die Ausbildung und das Kyu-Programm an.

Der große Dank der Teilnehmer geht an die Organisation, die diese Weiterbildung mit diesen Top-Referenten ermöglicht hat und an eben diese Referenten, besonders die Gäste in SachsenAnhalt oder auf der Judomatte, die mit Ihrer Art die Einheiten zu gestalten die Teilnehmer mitgenommen haben.

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(Bild:Julius Hannig)


 

Stand: 01. Februar 2017

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